Alles über die Sinusitis (akut und chronisch)

Sinusitis (Sinus = Hohlraum) ist eine Entzündung der Nebenhöhlen, von welcher viele Menschen im Laufe ihres Lebens mindestens einmal betroffen sind, die den meisten jedoch erstmal nichts sagt. Obwohl Sinusitis in jedem Alter auftreten kann, sind Kinder und Erwachsene im mittleren Alter am häufigsten betroffen. Die Entzündung entsteht, wenn die Nasenschleimhäute gereizt werden und anschwellen, wodurch die Abflüsse der Nasennebenhöhlen blockiert werden. In diesem Artikel zeigen wir, worum es sich bei Sinusitis handelt, welche Ursachen dahinterstecken, welche Symptome dabei entstehen und wie du einer Sinusitis vorbeugen und sie im Falle einer Erkrankung behandeln kannst.

Was versteht man in der Medizin unter einer Sinusitis?

Die Nasennebenhöhlen gehören zu den oberen Luftwegen und sind mit der Nasenhöhle verbunden. Sie bestehen aus mehreren Hohlräumen im Schädelknochen, welche sich von der Stirn bis zu den Zähnen des Oberkiefers erstrecken. Diese Nebenhöhlen sind mit Schleimhaut ausgekleidet, die eine Flüssigkeit sezernieren, welche über Nase und Rachen abfließt. Sinusitis ist eine Entzündung dieser Nasennebenhöhlen. Sie entsteht meist durch eine Virus- oder Bakterieninfektion, allergische Reaktionen oder anatomische Blockierungen der Nasennebenhöhle. Grundsätzlich kann Sinusitis bei jedem Menschen auftreten, bestimmte Personengruppen sind jedoch generell anfälliger, dazu gehören:

  • Menschen mit allergischen Erkrankungen oder chronischen Nasen-Erkrankungen
  • Menschen, die häufig Erkältungen oder Grippe haben
  • Raucher oder Menschen, die passiv rauchen
  • Menschen, die in Umgebungen mit erhöhter Luftverschmutzung arbeiten oder leben
  • Menschen mit geschwächtem Immunsystem.

Wenn eine virale Infektion der akuten Sinusitis zugrunde liegt, besteht grundsätzlich die Gefahr einer Ansteckung durch Tröpfchen. Dabei gilt, umso frischer das Virus der angesteckten Person, desto ansteckender ist diese.

Welche Arten von Sinusitis unterscheidet man?

Man unterscheidet hierbei je nach Auftrittslänge und -häufigkeit in:

Akute Sinusitis:

Akute Sinusitis ist eine plötzlich auftretende Entzündung der Schleimhäute in den Nasennebenhöhlen. Diese kann aus einer Erkältung oder einer allergischen Reaktion resultieren und verursacht meist relativ plötzlich eintretende Schmerzen, Druckgefühl im Gesicht, eine verstopfte oder laufende Nase, Fieber und Kopfschmerzen.

Die Dauer einer akuten Sinusitis kann von ein paar Tagen bis zu mehreren Wochen variieren. Grundsätzlich wird jedoch empfohlen sofort einen HNO-Arzt aufzusuchen um die richtige Therapie zu erhalten, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden.

Die akute Sinusitis kann mit over-the-counter-Schmerzmedikamenten, Nasensprays, Nasentropfen und Inhalatoren behandelt werden. Wenn die Symptome schwerwiegender ausfallen oder nicht innerhalb einiger Tage nachlassen, sollte ein Arzt aufgesucht werden, um eine Antibiotika-Therapie zu beginnen. Hierbei wendest du dich am besten an einen HNO-Arzt.

In der Regel ist diese Form der Sinutitis nicht gefährlich, nur in sehr seltenen Fällen kann sie unbehandelt schwerwiegenderen Komplikationen führen, indem sich die Entzündung ausbreitet und die Schleimhaut, die die Höhlen umgibt, durchbricht. Dies wiederum kann zu einer Meningitis (Gehirnentzündung) oder einer Augenentzündung (Orbitainfektion) führen, was sehr gefährlich und lebensbedrohlich sein kann.

Bei rechtzeitigem Erkennen und einer adäquaten Behandlung lässt sich das Risiko für solch schwere Verläufe aber fast ausschließen.

Chronische Sinusitis

Eine Chronische Sinusitis ist eine langanhaltende, mindestens 12 Wochen dauernde Entzündung der Nasennebenhöhlen. Sie entsteht durch unterschiedliche Ursachen, häufig liegen andauernde Faktoren, wie eine Allergie oder anatomische Blockierungen der Nasennebenhöhlen zugrunde.

Eine Allergie reizt und verstopft die Nasennebenhöhlen, wodurch sich Schleim ansammelt und eine chronische Entzündung entsteht. Die allergische Reaktion verursacht die Freisetzung von Histamin und anderen Entzündungsstoffen, die die Schleimhäute in Nase und Nasennebenhöhlen anschwellen lassen. Dies kann zu einer Verstopfung der Nasennebenhöhlen führen und dazu beitragen, dass Feuchtigkeit und Schleim in den Höhlen eingeschlossen werden, was die Entwicklung einer bakteriellen Infektion fördert.

Seltener führen aber auch bakterielle oder Pilzinfektionen zu einer chronischen Sinusitis, vor allem dann, wenn es in der Vergangenheit häufiger zu (unbehandelten) Entzündungen gekommen ist.

Auch hier gilt: Generell ist eine chronische Sinusitis nicht direkt gefährlich, doch die Symptome können unangenehm sein und die Lebensqualität der betroffenen Person beeinträchtigen. Unbehandelt kann es zu Komplikationen wie Schäden an den Nasennebenhöhlen oder Ansteckung anderer Bereiche des Körpers führen. Chronische Sinusitis kann einige Monate bis hin zu Jahren andauern. Sie kann zwar meistens nicht vollends ausgeheilt werden, durch eine adäquate Behandlung können aber Symptome gelindert und eine weitere Verschlechterung verhindert werden.

Rezidivierende Sinusitis

Hiervon spricht man bei wiederholten Episoden von akuter Sinusitis, die sich über einen längeren Zeitraum hinweg wiederholen. Die Abgrenzung zur chronischen Sinusitis ist der Umstand, dass es bei der rezidivierenden zu phasenhaften Entzündungen kommt, welche aber meist vollständig wieder abklingt, bevor es zu wieder zu Beschwerden kommt.

Welche Symptome können bei einer Sinusitis auftreten?

Die häufigsten Symptome einer Sinusitis sind:

  • Verstopfte oder laufende Nase
  • Erschwertes Atmen durch die Nase
  • Schmerzen oder Druckgefühl im Gesicht, vor allem im Bereich der Stirn und es Oberkiefers, besonders ausgeprägt beim Vorbeugen
  • Übermäßiger Nasenschleim oder gelb-grüner Schleim
  • Fieber
  • Kopfschmerzen
  • Kieferschmerzen
  • Schlechter Geruchssinn oder Geschmackssinn
  • Halsschmerzen oder Husten, besonders nachts

Die verstopfte Nase kommt durch Schwellungen der Schleimhaut und die Ansammlung von Flüssigkeit zustande. Hierbei ist besonders auf ein grünliches oder gelbliches Sekret zu achten, dies deutet auf die Ansiedelung von Krankheitserregern hin.

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Symptome auch bei anderen Erkrankungen auftreten können, daher ist es wichtig, einen HNO-Arzt aufzusuchen, um eine richtige Diagnose zu erhalten.

Wie wird eine Sinusitis diagnostiziert?

Eine Sinusitis wird normalerweise aufgrund einer Kombination aus Symptomen und körperlicher Untersuchung diagnostiziert. Ein Arzt kann eine Anamnese durchführen, um die Art und Dauer deiner Symptome zu erfassen, und eine kleine Untersuchung, sowie mit speziellen HNO – Endoskop.

In einigen Fällen kann ein Arzt auch bildgebende Verfahren wie Computertomografie (CT) der Nasennebenhöhlen verwenden, um die Schwere der Entzündung zu beurteilen.

Wie wird eine Sinusitis behandelt?

Je nach Indikation und deinem Wunsch können unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten angewandt werden. Im Falle von bakteriellen Infektionen, wird meist Antibiotika verschrieben, diese hemmen das Wachstum der Bakterien, erleichtern dem Körper den Heilungsprozess.

  • Schmerzmedikamente: Lindern Kopfschmerzen und Schmerzen im Gesicht.
  • Kortikosteroide: Reduzieren Schwellungen und Entzündungen in den Nasenhöhlen.
  • Abschwellende Nasentropfen/Sprays: Verringern Schwellungen in der Nase, verbessern die Nasenatmung und reduzieren Kopfschmerzen
  • Antibiotika: Bei Verdacht auf eine bakterielle Infektion besteht die Behandlung in der Gabe von Antibiotika wie Amoxicillin/Clavulansäure oder Doxycyclin, verabreicht für 5–7 Tage bei akuter Sinusitis

Auch gibt es einige Hausmittel, mit welchen du schnell Abhilfe schaffen kannst. Dazu gehören:

  • Inhalation von ätherischen Ölen
  • Nasenspülungen mit Salzlösung
  • Verwendung von Heilpflanzen wie Eukalyptus, Pfefferminze oder Kamille
  • Vermeidung von rauchigen oder staubigen Umgebungen
  • Trinken von viel Flüssigkeit, um den Schleim zu verdünnen
  • Entspannungstechniken wie Progressive Muskelentspannung oder Yoga.

Sollten sich Symptome verschlimmern, der Geruchssinn aussetzen oder die Beschwerden auch nach einigen Tagen nicht von alleine abklingen, solltest du den HNO-Arzt aufsuchen.

Wie lässt sich eine Sinusitis vorbeugen?

Um Sinusitis vorzubeugen, kann man Folgendes tun:

  • Regelmäßiges Händewaschen
  • Vermeidung von Allergenen und Umweltverschmutzungen
  • Vermeidung von Rauchen und passiver Rauchbelastung
  • Regelmäßige Feuchtigkeitszufuhr für die Nasenschleimhäute (z.B. durch Inhalation von Dampf)
  • Vermeidung von Luftverschmutzungen
  • Behandlung von Erkältungen und allergischen Reaktionen
  • Regelmäßige Bewegung und Stressmanagement.

Was versteht man abgrenzend unter einer akuten Rhinitis?

Eine akute Rhinitis ist eine plötzlich auftretende Entzündung der Nasenschleimhaut. Sie ist in der Regel infektiös oder allergisch bedingt. Die infektiöse Rhinitis ist als normaler Erkältungsschnupfen bekannt, die allergische Rhinitis kennt man im Volksmund meist als Heuschnupfen. Eine akute Sinusitis entwickelt sich häufig infolge eines Erkältungsschnupfens, also einer akuten Rhinitis.

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Sinusitis ist eine Entzündung der Nebenhöhlen, welche sich durch plötzlich eintretende Schmerzen, Druckgefühl im Gesicht, eine verstopfte oder laufende Nase, Fieber und Kopfschmerzen äußert
  • Man unterscheidet in eine akute Sinusitis und eine chronische, wobei letztere über eine Dauer von mindestens 12 Wochen anhält und von alleine nicht abklingt. Hierbei behandelt man häufig die Symptome, die zugrundeliegende Ursache ist häufig eine Allergie oder eine anatomische Besonderheit im Bereich der Nasenhöhlen
  • Häufig erfolgt die Behandlung mit Schmerztabletten, Nasensürays oder Antibiotika
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