Wer kennt es nicht, dieses unangenehme Gefühl von Schmerzen, Enge oder Reizungen im Halsbereich. Das Schlucken wird schnell Qual und morgens wacht man auf und hat das Gefühl, der Hals ist doppelt so dick wie noch am Abend zuvor.

Halsschmerzen sind wohl eins der häufigsten Volksleiden, von dem fast niemand in seinem Leben erspart bleibt. Gerade im Winter trifft es besonders viele Menschen, dann lautet der gutgemeinte, oft-gehörte Rat: Viel Teetrinken. In den meisten Fällen sind Halsschmerzen harmlos und vergehen von selbst, aber in einigen Fällen können sie auf ernstere gesundheitliche Probleme hinweisen. In diesem Artikel werden wir uns damit beschäftigen, wie man Halsschmerzen erkennt, was die häufigsten Ursachen sind und welche Behandlungs- und Vorbeugungsmöglichkeiten es gibt.

Wann spricht man von Halsschmerzen und welche Arten gibt es?

Halsschmerzen sind Schmerzen oder Beschwerden im Bereich des Halses. Es gibt verschiedene Arten von Halsschmerzen, abhängig von der Ursache. Zum Beispiel:

• Virale Halsschmerzen: Diese Art von Halsschmerzen ist oft das erste Anzeichen einer Erkältung oder Grippe. Sie werden normalerweise von Fieber, Husten und Schnupfen begleitet.
• Bakterielle Halsschmerzen: Hierbei werden die Halsschmerzen von Bakterien ausgelöst, die in die Schleimhäute eindringen. Sie kann zu einer Angina führen und wird oft von Fieber, Schluckbeschwerden und Schmerzen beim Schlucken begleitet.
• Allergische Halsschmerzen: Diese Art von Halsschmerzen entsteht aufgrund einer allergischen Reaktion auf bestimmte Allergene wie Pollen oder Staub. Sie werden oft von Niesen, tränenden Augen und Atembeschwerden begleitet.
• Refluxbedingte Halsschmerzen: Diese Art der Halsschmerzen kommen zustande, wenn Mageninhalt zurück in die Speiseröhre fließt. Dies geschieht zumeist aufgrund einer Fehlfunktion des unteren Schließmuskels der Speiseröhre, der auch als Kardia bezeichnet wird. Der Kardia ist ein Muskel, der sich am Übergang zwischen Magen und Speiseröhre befindet und normalerweise dafür sorgt, dass der Mageninhalt nicht in die Speiseröhre zurückfließt. Wenn der Kardia schwach oder entspannt ist, kann der Mageninhalt, einschließlich Magensäure, leicht in die Speiseröhre zurückfließen und die Schleimhaut reizen und entzünden, was zu Refluxsymptomen führt. Es gibt auch andere Faktoren, wie beispielsweise eine s.g. Hiatale Hernie, die dazu beitragen können, dass der Mageninhalt in die Speiseröhre zurückfließt. Eine Hiatale Hernie entsteht, wenn ein Teil des Magens durch eine Schwachstelle in der Speiseröhrenwand in die Brusthöhle vorstülpt und den Kardia beeinflusst. Dies kann dazu führen, dass der Mageninhalt leichter in die Speiseröhre zurückfließt und Reflux verursacht.

Es gibt auch andere seltenere Arten von Halsschmerzen, wie z.B. Tumoren oder Entzündungen, die von anderen Symptomen begleitet sein können. Wenn die Halsschmerzen länger als ein paar Tage anhalten oder mit Fieber, Atembeschwerden oder Schluckbeschwerden einhergehen, sollten Sie einen HNO-Arzt aufsuchen.

Wie lange halten Halsschmerzen normalerweise an?

Die Dauer von Halsschmerzen kann variieren und hängt von der Ursache ab. In den meisten Fällen von viralen Infektionen, die die häufigste Ursache für Halsschmerzen sind, dauern sie in der Regel 3-7 Tage. Wenn Halsschmerzen durch eine bakterielle Infektion verursacht werden, kann es länger dauern, bis sie abklingen, und es kann eine Behandlung mit Antibiotika erforderlich sein.

Wie entstehen Halsschmerzen?

Halsschmerzen können aus verschiedenen Gründen entstehen. Einige der häufigsten Ursachen sind Infektionen, sowohl virale als auch bakterielle, welche eine erste Entzündungsreaktion im Hals auslösen. Meist sind Halsschmerzen in diesem Fall ein frühes Anzeichen für eine anbahnende Erkältung, Grippe oder Angina. Ein weiterer Auslöser für Halsschmerzen sind allergische Reaktionen auf bestimmte Allergene wie Pollen, Staub oder Tierhaare.

Auch im Falle von Reflux, bei welchem Magensäure in die Speiseröhre gelangt, werden die Schleimhäute im Hals gereizt und es kommt zu Halsschmerzen. Ähnlich ist es mit dem Rauchen.

Bei Menschen, die ihre Stimme viel beanspruchen, etwa Schauspieler, Lehrer oder Sänger, werden die Stimmbänder häufig überstrapaziert, auch dies kann langfristig zu Beschwerden führen.

Zuletzt können Hallschmerzen auch Symptome verschiedener Erkrankungen, wie Tumoren, Rheuma, Lupus, Pfeiffersches Drüsenfieber oder Mononukleose sein. Dies ist jedoch selten die Ursache für Halsschmerzen, meist steckt einer der oben genannten Gründe dahinter.

Generell gilt: Wenn die Halsschmerzen länger als ein paar Tage andauern oder von Fieber, Atembeschwerden oder Schluckbeschwerden begleitet sind, ist es wichtig, einen HNO-Arzt aufzusuchen, um die genaue Ursache zu bestimmen und geeignete Behandlungsmöglichkeiten zu finden.

Wie werden Halsschmerzen diagnostiziert?

Die Diagnosestellung bei Halsschmerzen hängt von der Ursache ab. Ihr Haussarzt wird zunächst eine gründliche Anamnese durchführen, in der er nach Symptomen wie Schmerzen, Fieber, Husten, Schluckbeschwerden und Atembeschwerden fragt. Er wird Sie auch nach eventuellen vorausgegangenen Erkrankungen oder Allergien fragen.

Danach wird der Arzt eine kleine körperliche Untersuchung bei Ihnen durchführen, bei der er in den Hals hineinsehen und das Lymphgewebe abtasten wird, um Anzeichen von Entzündungen oder Schwellungen zu erkennen.

Da Halsschmerzen ein Symptom sind und Begleiterscheinung unterschiedlichster Erkrankungen, kann die letztliche Diagnose von Halsschmerzen manchmal schwierig sein und es kann notwendig sein, mehrere Untersuchungen durchzuführen, um die genaue Ursache zu bestimmen. Es ist wichtig, dass man einen Arzt aufsuchen, falls die Halsschmerzen länger als ein paar Tage andauern oder begleitet von Fieber, Atembeschwerden oder Schluckbeschwerden sind, um die genaue Ursache zu bestimmen und geeignete Behandlungsmöglichkeiten zu finden.

Wie werden Halsschmerzen behandelt?

Die Behandlung von Halsschmerzen hängt von der Ursache ab. In einigen Fällen kann die Behandlung zu Hause erfolgen, während in anderen Fällen eine Behandlung durch einen Arzt, etwa durch den Hausarzt oder einen HNO-Arzt, erforderlich ist. Einige allgemeine Behandlungsmethoden für Halsschmerzen sind:

• Schmerzlinderung: Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen können helfen, die Schmerzen zu beruhigen.
• Lutschtabletten und Sprays: Diese Produkte enthalten oft Anästhetika, die einerseits Schmerzen reduzieren und andererseits entzündungshemmend wirken.
• Antibiotika: Wenn die Halsschmerzen durch eine bakterielle Infektion verursacht werden, kann ein Arzt Antibiotika verschreiben, um die Infektion zu behandeln.
• antivirale Medikamente: Wenn die Halsschmerzen durch eine Virusinfektion verursacht werden, kann ein Arzt antivirale Medikamente verschreiben, um die Symptome zu lindern.

Welche Hausmittel gegen Halsschmerzen gibt es?

Gerade bei Halsschmerzen können Hausmittel Wunder bewirken und sind in den meisten Fällen auch völlig ausreichend der unangenehmen Beschwerden entgegenzuwirken. Folgende Maßnahmen können helfen die Schmerzen zu lindern:

• Honig und Zitrone: Honig und Zitrone enthalten natürliche antibakterielle und antivirale Eigenschaften.
• Salbeitee
• Ingwertee: Auch Ingwer hat entzündungshemmende Eigenschaften, die helfen können, Schmerzen und Entzündungen im Hals zu besänftigen.
• Warme Getränke: Heiße Getränke wie Tee oder Brühe sind wohl das bekannteste Hausmittel und immer ratsam, wenn der Hals Probleme macht. Achtung: Das Getränk sollte auch nicht zu heiß sein, da dies zu Verbrennungen führen kann oder die Schleimhäute zusätzlich reizt. 

Wie kann man Halsschmerzen vorbeugen?

Um Halsschmerzen vorzubeugen, gibt es einige Schritte, die man unternehmen kann:

• Halten Sie sich von Personen fern, die krank sind, insbesondere wenn sie Husten oder Niesen.
• Hände regelmäßig waschen und desinfizieren, insbesondere nach dem Berühren von Gegenständen in der Öffentlichkeit oder nach dem Kontakt mit kranken Personen.
• Vermeiden es, das Gesicht zu berühren, insbesondere die Augen, Nase und Mund, da dies eine häufige Art ist, wie Viren und Bakterien in den Körper gelangen.
• Achten Sie auf ausreichend Schlaf und Bewegung, um das Immunsystem zu stärken.
• Ernähren Sie sich ausgewogen und trinken Sie ausreichend Flüssigkeit zu sich, um den Körper hydriert zu halten.
• Vermeiden Sie Rauchen und Passivrauchen, da dies die Schleimhäute reizen und das Risiko von Infektionen erhöhen kann.
• Verwenden Sie saubere und trockene Handtücher, insbesondere wenn Sie sich das Gesicht abwischen oder sich die Haare trocknen.
• Vermeiden Sie Umgebungen, die zu trocken oder zu staubig sind, auch dies reizt die Schleimhäute und erhöht somit das Risiko von Infektionen erhöhen kann.
• Verwenden Sie einen Luftbefeuchter, um die Luftfeuchtigkeit in den Räumen zu erhöhen

Generell lässt es sich natürlich nicht immer vermeiden, sich mit Halsschmerzen anzustecken. Rechtszeitiges Erkennen der Symptome und entsprechendes Schonen des Halses können zu einer raschen Heilung beitragen.

Bezahlen die Krankenkassen die Behandlung gegen Halsschmerzen?

Die typischen Hausmittel bei leichten Halsschmerzen werden meist nicht von den Krankenkassen bezahlt. Wenn es Sie allerdings schwer erwischt hat und der Hausarzt eine medizinische Notwendigkeit in der Behandlung sieht und Ihnen ein Rezept für ein Mittel oder Medikament (etwa Antibiotika) ausstellt, wird dieses in der Regel von den Krankenkassen übernommen.

Das Wichtigste auf einen Blick:

• Halsschmerzen sind Schmerzen oder Beschwerden im Bereich des Halses. Es gibt verschiedene Arten von Halsschmerzen, etwa virale, bakterielle oder Refluxhalsschmerzen.
• In den meisten Fällen von viralen Infektionen, die die häufigste Ursache für Halsschmerzen sind, dauern sie in der Regel 3-7 Tage, sollten die Halsschmerzen länger andauern oder von Fieber Atem- oder Schluckbeschwerden begleitet sein, sollte man einen HNO-Arzt aufsuchen.
• Die Behandlung erfolgt je nach Indikation über Schmerzmittel, Antibiotika oder antivirale Medikamente
• Hierbei können aber auch Hausmittel eine wunderbare und schnelle Methode sein, die Beschwerden zu lindern.